Interview mit Baufi-Freund Daniel Pfister / Metropolregion Nürnberg

baufifreunde-Blog-Team: Heute also endlich das Gespräch mit dir, Daniel, einem der beiden Co-Gründer der baufifreun.de. Daniel, wie bist du darauf gekommen die baufifreun.de zu gründen?

Daniel Pfister: Okay, dazu muss ich etwas ausholen: im Spätsommer 2022 rechnete ich ehrlicherweise aufgrund der sehr schnell und stark gestiegenen Bauzinsen mit einem Rückgang meines Finanzierungsvolumens. Und da wir Finanzberater auch einen Bonus für unsere Volumina erhalten können, wenn wir bestimmte Volumenziele erreichen, sah ich da durchaus eine Gefahr auf mich Einzelkämpfer zukommen.
Da sich zudem meine Vertretungskollegin beruflich verändern wollte, ergab sich auch hierfür Bedarf. Und was ich schon länger vermisst habe: den kollegialen Austausch unter Experten. ALso habe ich mich umgeschaut…

Daniel Pfister - baufinanzierung nürnbergEin mir bekanntes Netzwerk gefiel mir nicht aufgrund deren Kostenstruktur und auch aufgrund einer wie ich finde gewissen Überheblichkeit. Dann sprach mich ein mir bis dato unbekannter Kollege an und wollte mich für sein Netzwerk gewinnen. Der Kollege wollte aber ebenfalls an meinem Bonus mitverdienen. Zudem entpuppte er sich als Provisionsmaximierer zu Lasten seiner Kunden. Gefällt mir nicht. Am Ende stand die Frage: warum nicht selbst mit einem oder mehreren sympathischen Kollegen etwas gründen? Und so kam es, dass mir auf einem Bankenevent Frank Lissok vorgestellt wurde, der in der Nähe wohnt, ähnliche Erfahrungen gesammelt hat, ähnlichen Bedarf sah und zu dem es auch privat zahlreiche Parallelen gibt. Kurz: wir verstanden uns auf Anhieb bestens. Die Domain baufifreun.de war zu unserer Überraschung auch noch frei und passte wie die Faust aufs Auge. Im Frühjahr 2023 waren dann alle Formalitäten erledigt und wir konnten endlich gemeinsam starten. Achja, die Sorge des Umsatzrückgangs war übrigens unbegründet 🙂

baufifreunde-Blog-Team: Welche Vorteile siehst du darin als Gemeinschaft aufzutreten?

Daniel Pfister: Ich will keine Phrasen bemühen, aber ist doch klar, dass wir zusammen einfach stärker sind, erst recht mit den Kollegen, die sich uns zwischenzeitlich angeschlossen haben. Wir haben Vertretungsmöglichkeiten, wir tauschen uns regelmäßig aus, wir helfen uns gegenseitig und wir werden natürlich auch auf Bankenseite anders wahrgenommen, weil größer. Kurz: wir sind ein Team und mir macht das wahnsinnig viel Spaß, gemeinsam etwas zu bewegen.

baufifreunde-Blog-Team: Wo siehst du baufifreun.de in den nächsten 5 Jahren?

Daniel Pfister: Boah, vermutlich ist das schlecht, wenn ich mir als Unternehmer hierzu bisher keine Gedanken gemacht habe. Daher muss ich spontan antworten: da uns ein freundschaftlicher und hilfsbereiter Umgang extrem wichtig ist und das auch viele andere Menschen anspricht, glaube ich, dass wir tatsächlich noch an Manpower zulegen, obwohl wir keine Akquise für unser Netzwerk betreiben. Größe ist also definitiv nicht unser Ziel, trotzdem denke ich, dass wir als Team in 2028 noch größer sind wie heute.

baufifreunde-Blog-Team: Welche Vorteile bringt baufifreun.de für deine Kunden?

Daniel Pfister: ein aktuelles Beispiel: ich habe seit gestern ein etwas anspruchsvolles Finanzierungsprojekt. Aus dem Team habe ich zwei konkrete Vorschläge erhalten, wie wir das trotzdem darstellen können. Letztlich hat ein Kollege übernommen und reicht die Finanzierung über einen exquisiten Kanal ein. Hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt, hätte ich dem Kunden evtl. absagen müssen – obwohl ja auch mir mehrere hundert Bankpartner zur Verfügung stehen. Letztlich ist es also die Expertisé des gesamten Teams, die unseren Kunden zur Verfügung steht.

wer sich mit unserer Idee und unseren Idealen identifizieren kann, darf sich gerne melden!

baufifreunde-Blog-Team: Welche Vorteile bringt baufifreun.de für andere Finanzierungsvermittler die sich euch anschließen wollen?

Daniel Pfister: professioneller Austausch unter Kollegen, Hilfe & Unterstützung, auch im Vertretungsfall; ich will nicht behaupten die besten Konditionen, aber auf jeden Fall sehr gute. Direkteinreichungsmöglichkeiten. Außerdem Bonusoptionen. Keine Overheads. Sehr gute Kontakte in viele Banken hinein.
Wir richten uns dabei primär an Profis, die bereits erfolgreich unterwegs sind und auch alleine einreichen können und wollen.
Aber egal ob Profi oder eher Einsteiger: wer sich mit unserer Idee und unseren Idealen identifizieren kann, darf sich gerne melden: 0176-56923231.

baufifreunde-Blog-Team: Der Baufinanzierungsmarkt ist von Poolern, Banken, größeren Einkaufgemeinschaften und den einzelnen Vermittlern hart umkämpft und hat durchaus ein herausforderndes Jahr hinter sich. Worauf kommt es deiner Meinung nach an, um sich am Markt weiterhin gut zu behaupten bzw. zu wachsen?

Daniel Pfister: Es ist wie bei meinem Lieblingssport Fussball: Qualität setzt sich durch. Guten Service bieten, schnell sein, gute Erreichbarkeit, verständlich & kompetent beraten und erklären, Kunden begleiten, gute Konditionen, auf Augenhöhe mit Kunden agieren. Bei mir wird das durch viele Weiterempfehlungen und positive Bewertungen honoriert. Ich sehe es an der weiterhin hohen Nachfrage bei mir. Daher habe ich auch keine Angst vor der Zukunft. Ob das dann am Ende 15, 20 oder 30 Mio. Finanzierungsvolumen sind, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass die Nachfrage stabil bleibt. Und das kann ich steuern mit meiner Qualität.
Und wenn ich tatsächlich wachsen will, gibt es viele gute Akquiseideen. Aber dafür muss Zeit vorhanden sein. Übrigens teilen wir solche Erfolgsrezepte gerne im Team.

baufifreunde-Blog-Team: In den Jahren der Niedrigzinsphase ging es teilweise „nur“ um Schnelligkeit und Top-Konditionen. Was hat sich seitdem deiner Meinung nach am Kundenverhalten geändert und wie hat sich die Beratung verändert?

Daniel Pfister: Es geht tatsächlich viel häufiger um Machbarkeit. Auch um Produkte & Konzepte, letztlich aber doch auch immer um den Zinssatz. Thema Schnelligkeit spielt nur noch ganz selten eine Rolle.
Beim Kundenverhalten nehme ich wahr, dass die Kauf- oder Bauentscheidung viel länger überdacht wird. Makler verkaufen ihre Objekte auch nicht mehr in 3 Wochen sondern in deutlich längeren Zeiträumen.

baufifreunde-Blog-Team: Du bist seit vielen Jahren sehr erfolgreich als Baufinanzierungsmakler, was ist dein Geheimrezept oder wo siehst du die Vorteile gegenüber anderen Maklern und vor allem gegenüber den örtlichen Hausbanken?

Daniel Pfister: Service, Engagement, viele Vertriebsideen, beste Vernetzung durch meinen früheren Job, vermutlich auch meistens ein überzeugender, kompetenter Eindruck bei Kunden.
Ich erlebe regelmäßig Kunden, die nach dem ersten Gespräch mit mir völlig konsterniert sind, wie gut eine Baufi-Beratung sein kann und einen himmelweiten Unterschied zur Hausbank sehen. Was mich ehrlicherweise nicht wundert, denn die Banken haben natürlich auch Probleme, gute Mitarbeiter für diesen anspruchsvollen Job zu finden. Als Kunde ist es meiner Meinung nach daher oft ein Glücksspiel, in der Bank einen guten Berater zu finden. Und dann soll er auch noch die besten Konditionen haben! Da haben es die meisten Banken gegenüber uns freien Finanzierungsberatern sicherlich nicht leicht. Aber das ist nicht mein Problem…

baufifreunde-Blog-Team: Viele regionale Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen fusionieren immer mehr. Bei den Banken wird viel zentralisiert. Wie siehst du die Entwicklung bei den Banken in den nächsten Jahren und welche Auswirkung wird das für dich als Finanzierungsmakler bzw. für die baufifreun.de haben?

Daniel Pfister: Ich kann diese Tendenzen aus Banksicht nachvollziehen, begrüße sie jedoch nicht. Wir freien Finanzierungsmakler leben ja davon, dass wir viele Banken vergleichen und die besten Optionen unseren Kunden anbieten können. Insofern stehe ich Fusionen und Umstrukturierungen natürlich kritisch gegenüber. Andererseits gibt es immer noch zahlreiche Banken, die nicht über unsere Plattformen erreichbar sind und sich vielleicht noch anschließen werden. Auch sieht man dieses Jahr deutlich, dass viele Banken aufgrund deren Umsatzrückgänge ihr Geschäftsgebiet erweitern. So sind plötzlich für mich auch Regionalbanken aus Hessen oder Thüringen erreichbar, die bis letztes Jahr bei mir keine Rolle gespielt haben. Zurück zur Frage: ja, es wird Veränderungen geben – aber auch neue Chancen.

baufifreunde-Blog-Team: Heutzutage kann fast alles online abgewickelt werden. Theoretisch auch die Baufinanzierung. Warum wird das aber in der Praxis von den Kunden nicht getan, sondern ein Spezialist wie dich hinzugezogen?

Daniel Pfister: Bei der Baufi geht es doch meistens um verdammt viel Geld. Ich als Privatkunde würde da einem reinen Online-Antrag nicht trauen. Ist das Ergebnis wirklich richtig? Habe ich nichts vergessen? Geht es anders vielleicht doch billiger? Ich befürworte digitale Prozesse total, aber um eine fundierte Abschlussentscheidung zu treffen, wird meiner Meinung nach noch lange ein Experte benötigt.

Ich glaube (!), dass die Zinsen nicht mehr nennenswert steigen.

baufifreunde-Blog-Team: Die Zinsen haben sich nach einem starken Anstieg in den letzten Monaten eingependelt. Aktuell liegen wir im 10-jährigen Bereich zwischen 3,7-4,2 %. Wie ist deine persönliche Zinserwartung bis Jahresende und wie glaubst du werden sich die Zinsen in den nächsten 12 Monaten entwickeln?

Daniel Pfister: Ich muss schmunzeln, weil ich diese Frage gerade auf meiner Internetseite thematisiert habe. Daher mache ich es kurz: ich glaube (!), dass die Zinsen nicht mehr nennenswert steigen, sondern relativ stabil bleiben die nächsten Monate.

baufifreunde-Blog-Team: Wie schätzt du den Immobilienmarkt für Bestandsobjekte ein? Die Immobilienpreise steigen nicht mehr so wie in den letzten Jahren, in manchen Regionen sind auch Preiskorrekturen nach unten zu sehen. Wird das anhalten oder werden die Preise wieder steigen?

Daniel Pfister: Ach, dazu wird ja pausenlos etwas geschrieben von diversen Experten. Meine Meinung: wir haben ja weiterhin hohe Nachfrage nach Wohnraum, das erlebe ich täglich bei meinen Beratungen. Alleine dieser Fakt sorgt dafür, dass die Preise nicht rapide sinken. Und wer nicht verkaufen muss, wartet halt ab. Wenn ich die reißerische Headline lese, dass in München die Preise um 5% oder so gesunken sind, dann lach ich mich kaputt: toll, kostet die Immobilie jetzt nur noch 750.000,- statt 790.000,-?! Wer da nicht genügend Eigenkapital mitbringt, hat plötzlich eine mindestens doppelt so hohe Rate wie noch 2021. Zur letzten Frage: steigende Preise sehe ich mittelfristig nicht.

baufifreunde-Blog-Team: Welche Tipps gibst du deinen Kunden die ein Haus/Wohnung kaufen wollen?

Daniel Pfister: Nutzt meine Immobiliensuche! 🙂 Im ernst: pauschal kann man das nicht sagen. Daher sehr allgemein: schaut euch mehrere Immobilien an, übt Besichtigungen und Verhandlungen. Schlagt aber bei einer guten Immobilie ggfs. auch schnell zu, da das Angebot an „guten“ Immobilien leider nicht übermäßig groß ist.

baufifreunde-Blog-Team: Die Neubaugenehmigungen in Deutschland sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen. Das liegt einerseits an den gestiegenen Zinsen, andererseits an den hohen Kosten für den Neubau. Gehst du davon aus, dass die Baupreise fallen? Und falls nicht, was müsste deiner Meinung getan werden damit Neubau weiterhin attraktiv bleibt, denn Wohnraum brauchen wir ja in Deutschland?

Daniel Pfister: An nennenswert sinkende Baukosten glaube ich nicht, wenn überhaupt dann im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das höre ich zumindest von all meinen Baupartnern. Das Anheben der Einkommensgrenze der bayrischen Landesförderbank und die deutliche Konditionssenkung der KfW, beides vor rund 10 Tagen waren für private Bauherren positive Signale. Auch die beschlossene Sonder-Afa für Neubauten ist ein gutes Signal. Mit einem nennenswerten turnaround auf ein Niveau wie vor 2022 rechne ich trotzdem nicht. Wenn die Inflation wirklich zurückgedrängt werden kann und die Leitzinsen wieder auf unter 3% gesenkt werden, dann vielleicht.

baufifreunde-Blog-Team: Infolge der Zinssteigerungen ist das Thema Eigenkapital wieder weiter in den Vordergrund geraten, bzw. die Banken achten wieder mehr darauf das ausreichend Eigenkapital eingesetzt wird. Was gibst du deinen Kunden als Anhaltspunkt in welcher Höhe Eigenkapital notwendig ist und was für Möglichkeiten siehst du, wenn dieses Kapital aktuell noch zu niedrig ist?

Daniel Pfister: Das ist leider ein Dauerthema seit 2022, daher habe ich auch das kürzlich auf meiner Internetseite wieder mal thematisiert. Ich bin der Meinung, dass die Kaufnebenkosten vorhanden sein müssen. Und trotzdem gibt es Finanzierungskonstellationen, die tatsächlich auch ohne Eigenkapital funktionieren. Ich muss das nicht gut finden, aber wenn Kunden diesen Wunsch haben, lote ich die Möglichkeiten aus. Meistens geht es wirklich nur mit Eigenkapital mindestens in Höhe der Nebenkosten. Manchmal reicht aber auch das nicht aus. Um so höher die Kosten, um so mehr Eigenkapital empfehle ich. Wenn jemand eine Immobilie für 150.000,- finanziert, kann ihn die Rate für eine Vollfinanzierung vermutlich nicht ruinieren. Eventuell wäre Mieten teurer. In solchen Fällen finde ich eine Vollfinanzierung dann auch nicht verwerflich.

Danke Daniel, für deine Zeit und deine vielen Einschätzungen.